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Auf sicherem Grund Acapellas
Gerätebasen wirken wahre Wunder. Mit unserem Es gibt Allerweltsprodukte, und es gibt einzigartige. Zu letzteren gehören Acapellas Gerätebasen Fondato Silenzio (um 1600 Mark) und der dazugehörige runde Beschwerer. Seither hören wir aus dem Handel wahre Wunder über die Plattformen und den "Big Block" (um 1000 Mark). Im STEREO-Hörraum hatten die Teile ebenfalls einen überzeugenden Auftritt (siehe Ausgabe 7/98).
Ihr Entwickler, der vor allem seiner Hornboxen wegen bekannte Alfred Rudolph, tüftelte rund drei Jahre an ihrem Konzept. Die Basen und der Aufsatz beinhalten exakt dosierte Lagen aus Quarzsand, Wolle und Blei. Die Fondato Silenzio besteht zusätzlich aus einem Holzrahmen und einer Stellfläche aus geschliffenem Aluminium. Die hat auch der Big Block, der die dämpfenden Materialien in schwarzes Acryl einfaßt. Er koppelt über sein Gewicht von 10 Kilogramm perfekt an jedes Gehäuse an. Die Plattform schafft dies per mitgelieferter Aluminiumzylinder, die ohne Umwege über die Gerätefüße den direkten Kontakt zum Bodenblech herstellen. |
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Unterbrecherkontakt Wenn im HiFi-Sektor von Schwingungsanregungen die Rede ist, stehen zwei Arten im Vordergrund: zum einen der sogenannte Trittschall, der vom Boden kommend über das Rack zum Gerät gelangt, zum anderen der Luftschall, auch Mikrofonie genannt, der direkt vom Lautsprecher auf die Komponente trifft. Im Zuge seiner Arbeit an den Basen und Beschwerern ist Alfred Rudolph auf eine weitere Variante aufmerksam geworden: die elektromagnetische Schwingung. Sie entsteht durch die von Strom durchflossenen elektronischen Bauteile selbst. Daß diese sich dabei bewegen, ist bekannt. Doch Rudolph entdeckte den klangverschlechternden Einfluß. Fondato Silenzio und die Blöcke sollen die Bewegungsenergie aus dem Gerät herausziehen und in Wärme umwandeln. Keine leere Versprechung, wie die Brüder Christoph und Willi Seelig herausfanden. Die hifibegeisterten Ingenieure entwickelten basierend auf modernster Lasertechnik ein hochpräzises Meßverfahren eine detaillierte technische Darstellung gibts unter http://www.acapella.de im Internet das die Richtigkeit des Ansatzes nachweist. Die Diagramme links zeigen die Bewegungen auf der Gehäuseoberfläche eines normalen Vollverstärkers, der von Musiksignalen durchflossen wird, jedoch in Lastwiderstände arbeitet, also in absoluter Stille steht. Die linken Skalen stellen die Resonanzamplituden in 0,1 Millimetern dar, die unteren die Breiten und die rechten die Tiefen der gemessenen Flächen, jeweils in Zentimetern. Auf einem Regalbrett positioniert bewegte sich die Gehäusefläche mit bis zu 1,5 Millimetern (oben), der Wechsel zu einem stabileren Untergrund brachte zwar eine Veränderung der Resonanzstruktur, aber nur eine unwesentliche Reduzierung (1 Millimeter, 2. von oben) ein Beleg, warum Komponenten auf unterschiedlich beschaffenen Stellflächen verschieden klingen. Beim dritten Diagramm von oben stand das Gerät per Aluzylinder angekoppelt auf einer Fondato Silenzio-Basis (ohne Big Block), die wiederum auf dem ersten Regalbrett lag. Nun blieb von dem breiten Resonanzspektrum nur noch eine Spitze im Bereich um 50 Hertz übrig, die von den Schwingungen des Netztrafos herrührte. Lag die Basis auf der stabileren Platte, wurde auch diese Störung nochmals verringert. Selbst highendige Komponenten mit solideren Gehäusen zeigten auf niedrigerem Niveau dieselben Verbesserungen. |
So sollen sie sich in den vor allem durch die Bewegung der
stromdurchflossenen elektronischen Bauteile hervorgerufenen Resonanzkreis einklinken, um
diesen effektiv zu unterbrechen. Dank zweier hifideler Ingenieure gibt es sogar
anschauliche Messungen zu diesem Phänomen (siehe Kasten). Seine akustische Dimension
hörten wir uns mit rund 100 Interessierten in vier Workshopdurchgängen beim STEREO
PREMIUM PARTNER Audio Forum in Berlin intensiv an. Zu diesem Zweck waren zwei Anlagen
aufgebaut. In einer liefen ein Accuphase-CD-Spieler sowie Vor- und Endverstärker von
Audiolabor, alles Komponenten mit soliden Gehäusen. In die Entwicklung der deutschen Amps
waren sogar schon Erkenntnisse aus Rudolphs Arbeit eingeflossen. Auch die Lovan-Racks, in
denen die Geräte zunächst ohne Acapella-Basen standen, zeichnen sich durch Stabilität
aus.
Schlechte Voraussetzungen also für die Basen und den Big Block? Ganz und gar nicht! Als Alfred Rudolph und STEREO-Redakteur Matthias Böde begannen, nacheinander alle Geräte der Anlage mit den Fondato Silenzio zu bestücken die Hochtonmodule der Vorführbox Acapella Harlekin sind ohnehin als Big Blocks ausgeführt , gewann die Wiedergabe deutlich an Klasse und highendigem Flair. Der DP- 75V etwa dankte die Maßnahme mit einem verblüffend homogenen, detaillierten und gelösten Klangbild. Die vorher aufgetretenen artifiziellen Glanzlichter in den Höhen waren mit untergeschobener Basis ebenso verschwunden wie die latenten Härten der Mitten. Die Räumlichkeit war so in ihrer Tiefe klarer erkennbar. "Die Klangunterschiede bei Einsatz der Fondato Silenzio und der Big Blocks waren teilweise extrem. Kaum zu glauben, daß man selbst die Unterschiede zwischen den 18 und 20 Millimeter hohen Distanzstücken hören konnte." Workshop-Teilnehmer Friedemann Wolf
Dies war das Stichwort für Rudolph, der prophezeite, daß alles wieder in Ordnung käme, sobald die Mono- Blöcke ebenfalls auf Fondato Silenzios ständen. Er sollte Recht behalten: Voll bestückt musizierte die Kette viel geschmeidiger, authentischer sowie dynamisch exakter als zuvor und tonal nun wieder perfekt balanciert. Alfred Rudolph erläuterte den verdutzten Workshop- Teilnehmern, daß er im Zuge seiner dreijährigen Entwicklung auf ähnliche Effekte gestoßen sei. Unerwünschte Helligkeiten hätten sich vornehmlich dann eingeschlichen, wenn nur einzelne Geräte der Anlage auf die Basen gestellt wurden: "Die Fondato Silenzio ermöglichte der Elektronik eine viel präzisere und schnellere Signalverarbeitung. Wenn ein nachgeschaltetes Gerät da nicht folgen kann, zeigt sich dies in einem gläsernen Charakter", so Rudolphs Erläuterung. Rüsteten die Moderatoren zuerst die Endstufen mit den schweren Unterlagen aus, fiel der klangliche Fortschritt geringer aus, als wenn der Pre bereits auf einer Basis stand. Workshop-Teilnehmer Dietmar Fischer
Nun waren die Besucher derart sensibilisiert und neugierig, daß sich Matthias Böde entschloß, eine Sache zu demonstrieren, die schon im STEREO-Hörraum vorzüglich geklappt hatte: So tüftelte Alfred Rudolph lange an der korrekten Dimensionierung der kleinen Aluzylinder, bis er sich dabei dem goldenen Schnitt näherte. Tatsächlich erzielte er mit den Exemplaren die besten Ergebnisse, deren Verhältnis von Durchmesser zu Höhe diesem Idealmaß entsprachen. Zum Workshop hatte der Duisburger außerdem Zylinder mit etwas abweichender Relation mitgebracht, deren Höhe bei identischem Durchmesser 15 statt der jetzt gelieferten 18,23 Millimeter betrug. Durch einfaches Auswechseln ließ sich ein in den Mitten verfärbtes Klangbild hervorrufen. Niemand mochte daran glauben, doch jeder konnte es problemlos hören. Erstaunen löste auch ein Entwicklungsmuster der Fondato Silenzio aus, bei der alle Holz- und Aluteile gegen einen blaugrünen Kunststein ersetzt worden waren. Wurde der CD-Spieler beziehungsweise der Vorverstärker auf dieser Variante plaziert, neigten Geigen zum Schreien, dünnte der Grundtonbereich merklich aus. Und das, obwohl die Innereien der Basis original denen der Serienausführung entsprachen. Für Rudolph keine Überraschung: "Dieses Exemplar dämpft Schwingungen nicht gleichmäßig über den gesamten Frequenzbereich", erläuterte er, "wodurch sich Inhomogenitäten ergeben". Rund 100 unterschiedliche Basen fertigte Rudolph, bis der richtige Mix gefunden war. Und es geht weiter! Etwa mit dem "Speed Block", der bei im Vergleich zum Big Block gesteigertem Gewicht (11 Kilogramm, um 1260 Mark) niedriger ausfällt und ein größeres Auflagemaß hat. Mit ihm klang´s noch etwas besser. Wie auch immer: Eine klare Empfehlung konnte der Workshop bedenkenlos geben. Wer meint, alles für den guten Ton getan zu haben, sollte sich von Fondato Silenzio und Big Block eines Besseren belehren lassen.
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