Reinigungssets von Audiotop
... auf der Überholspur
von Marco Kolks
Wunder gibt es immer wieder.
Sehr selten zwar, aber das macht sie um so bemerkenswerter. Ich glaube
an solche Wunder. Besonders dann, wenn Sie etwas mit meiner Leidenschaft
High End zu tun haben. Und was ich jetzt erlebt habe, grenzt an ein Wunder.
Es ist eines meiner einschneidendsten Erlebnisse in den letzten Jahre
gewesen. Auch auf die Gefahr hin, daß mich die ausschließlich
Technikhörigen nun für völlig durchgeknallt halten, behaupte
ich: Wer seine Kontakte nicht mit "Connect", seine LP´s
und Tonabnehmer nicht mit dem "VinylSET" und seine CDs nicht
mit "Digital" reinigt beziehungsweise behandelt, hört zu
Hause lediglich mulmigen Dampfradio- Sound, weiß nicht, zu welchen
Höhenflügen sein Equipment überhaupt fähig ist.
Starker Kontakt? Nein! Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:
1) Der Kauf vieler Komponenten bringt klanglich weniger.
2) Der Kauf manch einer neuen Komponente erübrigt sich zukünftig
sogar.
Der Schweizer Hersteller Audiotop hat eine ganze Palette von Reinigungsflüssigkeiten
entwickelt, die den Hardware-Schnittstellen in einer High End-Anlage zu
einem physikalisch optimalen Zustand verhilft. Beginnen möchte ich
mit dem 3-stutfigen Set "Connect". In der Kartonage liegen entsprechend
numerierte Fläschchen, deren Substanzen in genau definierten, aufeinander
folgenden Schritten zum Einsatz kommen sollen. Zudem gibt es ein Päckchen
Q-Tips, eine kleine Zange, mit der die mit Watte umwickelten Stübchenenden
flach gedrückt werden können, um beispielsweise besser in
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die Zwischenräume der Cinchstecker zu gelangen. Hinzu kommen noch
verschiedene Bürstchen. Sie eignen sich vor allem für die Reinigung,
von XLR- sowie Cinch- Buchscn oder Sockeln vom Röhren. Der professionelle
Industriestandard schreibt für die Reinigungsprozedur ein hohes Maß
an Sorgfalt vor. Flink "rüberhuschen" ist laut Klangpolizei
strafbar! Intensives Polieren steht im Pflichtenheft und dann immer wieder
rein in die tieferen Ecken. Es ist schon erstaunlich, was da noch für
ein Dreck sitzt. Der ersten Säuberungsaktion folgt eine zweite und
schließlich im letzten Schritt das Auftragen eines Additivs. Grundsätzlich
bin ich an dieser Stelle skeptisch, da doch eine zusätzliche Schicht
den Signalfluß zumindest theoretisch hemmen müßte. Tut
es aber wohl nicht. Die Probe aufs Exempel erfolgt bei den NF-Verbindungen.
Hören nach Stufe zwei, dann Stufe drei und nochmals die Ohren spitzen.
Das Klangbild wirkt geschmeidiger und fließender - "ohne"
sind die Grundtöne ausgemergelter.
Um das mögliche Potential auszuschöpfen, müssen sich alle
Übergänge der Reinungsprozedur unterziehen. (Dazu zählen
für mich selbst die Übergänge in der Wandsteckdose. Vor
dem Aufschrauben unbedingt die Haussicherung rausdrehen und bitte beachten,
wir übernehmen keine Verantwortung! Nur mit einem Fachmann und auf
eigene Gefahr!), die Sicherungshalter in den Geräten und auch die
oft nur verschraubten Litzen in den Steckern der Netzkabel. Will man keine
Kontaktfläche vergessen, ist der zeitliche Aufwand enorm. Für
meine große Kette habe ich fast eine ganze Woche gebraucht. In manchen
Momenten droht es dann, zuviel des Guten zu werden. Doch nur die Harten
kommen in den Garten und zu diesen zählen nur diejenigen, die durchhalten.
Wen die Ungeduld treibt, der kann ja mit den Stromverbindungen anfangen.
Schon da zeigt sich eine enorme Verbesserung. Doch erst im Endzustand
werden die Tüchtigen ein neues musikalisches Abenteuer erleben. Der
Hersteller garantiert übrigens Funktionssichere Kontaktflächen,
Schutz vor Korrosion und Verschleiß und eine Temperaturbeständigkeit
bis 180Grad Celsius (wichtig für Röhrenpins). Außerdern
soll es keine widerstandsbildenden Verbrennungsreste bei elektrischen
Schaltbelastungen geben. Erheblich einfacher ist da die Behandlung von
CDs mit dem Spezialreiniger "Digital". Die CD wird auf der dem
Label gegenüberliegenden Seite besprüht. Diese wischt man dann
mit einem weichen Kleenextuch von innen nach außen trocken. Das
ist schon allein deshalb wichtig, weil bei kreisrunden Wischbewegungen
eventuell vorhandene: größere Staubkörner eingerieben
werden und zu irreparablen Schäden führen können. Ich habe
früher meine CDs mit reinem Alkohol gereinigt und anschließend
mit dem LAST-Recordcleaner nachbehandelt. Diese Arbeit kann ich mir nun
sparen. Die "Digital"-Flüssigkeit reduziert die Putzorgie
auf ein Minimum bei höherer Wirkung (zweimal hintereinander benutzen).
Das Anphasen und Schwärzen der Ränder bringt darüber hinaus
noch klanglichen Zugewinn.
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Da fällt die Beschäftigung mir der guten alten LP doch weniger
aufwendig aus. Zuerst reinige ich mein Vinyl mit der Plattenwaschmaschine
- wie sonst mit den selbst gemischten Substanzen auch - jetzt aber mit
der Flüssigkeit Vinyl 1. Dann träufle ich das Fluid Vinyl 2
auf die Samtlippe der beigefügten Holzbürste und setze sie für
zwei bis drei Umdrehungen auf die Schallplatte auf, was die Oberfläche
entspannt und später den Diamanten des Tonabnehmers ruhiger durch
die Rille gleiten läßt.
Und da gibt es noch "Stylus", ein kleines Fläschen mit
einem ebensolchen kleinen Pinsel zum Reinigen des Systems. Die überlieferte
Volksweisheit, daß die Götter vor den Erfolg schweißtreibende
Arbeit gesetzt haben, bewahrheiter sich für mich erneut. Ich will
auch in aller Deutlichkeit sagen, daß mich dieses Mararhon-Programm
Nerven gekostet hat und selbst ich zwischendurch drauf und dran war, das
Handtuch zu werfen.
Kommentar:
Unglaublich - einfach unglaublich, was hier passiert
!)Die Räumlichkeit macht einen regelrechten Sprung, sowohl was die
Tiefe als auch die Breite des Klangbildes betrifft. Die Feindynamik ist
beispielhaft und vor allem. die Musik fließt mehr. Sollte es wirklich
so sein, daß die Reinigung der Kontakte zeigt, was die Kette wirklich
kann? Es spricht viel dafür, denn nun ist es tatsächlich möglich,
in die einzelnen Teile der Musik hineinzuschauen, während das Gesamtmusik
geschehen abläuft. Vielleicht trifft die Bezeichnung einer schlagartig
gesteigerten "Durchlässigkeit" hier eher zu.
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Jedes in die Kette eingeschleifte Medium bringt den Hörer weiter
weg vom "Live-Eindruck". Man hat nicht mehr das Gefühl,
wirklich dabei zu sein. Wer ein ausgebildetes Gehör hat, wird sehr
wohl das Einebnen dynamischer Schattierungen hören, was meistens
zu einer gewissen Langeweile führt. Das konsequente Reinigen von
Steckkontakten und Software (CD, LP) läßt nun regelrechte musikalische
Schwingungen entstehen, die in dieser Intensität zuvor einfach nicht
da waren. Allein die blankpolierten Röhrenpins, der versuchsweise
erste Schritt bei einer Unison Research 845 Simpy-Triode, zeigen Wirkung.
Kari Brémnes, ("Svarca Bjorn", Kirkelig Kulturverksted,
FXCD 200) wird nicht nur in einwantfreier Größenabbildung in
den Gesamtraum gestellt, sondern ist sauberer umrissen ohne Hochtonverzerrung.
Je weiter ich nun mit dem Säubern voranschreite, desto natürlicher
und emotionalisierender wirkt die Reproduktion dieser Aufnahme. Selbst
heftige Impulsfolgen werden scheinbar immer müheloser wiedergegeben.
Zwar steigt nun der Druck auf die Ohren, wie es auch live geschieht, dennoch
klingt es nicht hart. Die Kette zeigt nur erstaunlich genau, was in der
Aufnahme gespeichert ist. So wirkte vorher dem Schlagzeug etwas das Fundament
entzogen. Die räumliche Abbildung war für sich betrachtet zwar
breit und tief und in sich plastisch.
Nun kommt eine Erweiterung der Ausdehnung
und eine zumindest gefühlsmäßig richtigere Zuordnung der
Dimensionen hinzu. Je besser nun die Komponenten einer Anlage aufeinander
abgestimmt sind, und bei vielen ist sie ja das Ergebnis einer langen Suche,
desto gravierender wirkt sich der Reinigungseffekt aus. Bei meiner großen
Kette habe ich mein Urteil mit einer verblüffenden Schnelligkeit
bilden können. Ich kann durch die Oberfläche hindurchhören
und konzentriere mich auf das Ein- und Ausschwingen von Tönen. Weiterhin
hat mich verblüfft, daß ich nach der Reinigung aller Steckkontakte,
den Pegelregler meiner Ionen-Hochtöner wieder auf die normalerweise
übliche Grundeinstellung zurückführte. Ich habe bislang
Abbildungshärten meiner Komponenten durch einen leichten Linksdreh
fantastisch kaschieren können. Das ist nun nicht mehr nötig.
Eine Erklärung dieses Phänomens, das ja im wesentlichen auf
eine bessere Stromzufuhr zurück zuführen ist, fällt mir
ob der großen erzielten Wirkung schwer. Habe ich denn tatsächlich
seit Jahren soweit unter Niveau gehört! Es schließt sich eine
noch quälendere Frage an: Inwieweit treffen zuvor abgegebene Äußerungen
noch zu? Woran liegt es nun, daß es immer noch Hififreunde gibt,
die steif und fest behaupten, man könne bei gereinigten CDs/LPs im
Vergleich zu ihren ungereinigten Pendants klanglich keinen Unterschied
hören In vielen in letzter Zeit geführten Gesprächen meine
ich Festzustellen, daß es besonders unter den Jüngeren doch
eine ganze Reihe von Hörern gibt, die auf marktschreierische Anpreisung
wenig audiophil ausgelegter Produkte in Großmärkten ohne fachliche
Beratung hereingefallen sind und es nun nicht wahrhaben wollen. Dabei
sind sie fieberhaft auf der Suche nach einer wirklich musikalisch klingenden
Anlage. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Statt sich aber dem Fachverstand
eines guten Händlers anzuvertrauen und sich dem Systemgedanken mit
aufeinander abgestimmten Komponenten zu öffnen, tauschen sie lieber
unaufhörlich Komponente gegen Komponente ohne jemals das Übel
an der Wurzel packen zu können. Aus dies nur allzu verständlichen
Frust heraus verbunden mit der Tatsache, daß die eigene Kette -
was man ja nicht wahrhaben möchte - wirkliche musikalisch Qualitäten
entbehrt, können doch die von mir gemachten Erfahrungen garnicht
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nachvollzogen werden. Vielmehr entsteht bei den Betroffenen ein an irgendeinem
Sound orientiertes subjektives Empfinden, was dann "unwissend"
als scheinbar objektiver Erfahrungswert postuliert wird. Wer mit diesen
Problemen nicht zu kämpfen hat, der weiß um die vielen kleinen
Schritte der Klangverbesserungen, die in der Summe einen sehr großen
ergeben. Der hört die Unterschiede, weil er erfahren ist und er will
diese für ihn sehr wichtigen Zugewinne nie wieder missen. Ich kann
mich an dieser Stellte nur wiederholen: Den für mich persönlich
größten Schritt dieser Art habe ich jetzt mit den Produkten von
audiotop erlebt, unabhängig davon, ob es nun Kontakte, CD oder LP betrifft,
(Wobei ich immer noch den Standpunkt vertrette, ein wohldosiertes Tröpfchen
Squalanöl zum Abschluß der LP-Behandlung bringt den allerletzten
Feinschliff).
Fazit: Sind alle Reinigungsschritte vollzogen, erreiche ich ein klangliches
Niveau, von dem ich zuvor nur hätte träumen können. Die Höhen
sind zart und luftig. Es genügt, nur eine Stimme zu hören, um
zu wissen, wie gut die Mitten sind. Der tief hinabreichende Baß mit
seinen fein Konturen ist sauber durchgezeichnet, präzise und impulsfest.
Die künstliche durch viel Elektronik und Lautsprecher erzeugte Welt,
weicht dem Live-Gefühl, weil das existentielle Element "akustisch
wahrnehmbare Luft" hinzukommt. Luft zwischen den Instrumenten, vor
und hinter den Musikern. Manche selbsternanten Hüter des einzig wahren
High-End-Gedankens glauben halt nicht an Wunder. Schade! Denn sie wissenn
nicht, was ihnen entgeht. Für den Rest gilt: Die ultimative Reinigungs-Aktion
zu starten und anschließend auf der Überholspur die
glückselig machende Reise ins musikalisch audiophile Nirvana anzutreten.
Das Produkt:
Connect (Kontaktreiniger)
Vinyl1 (Reinigunsmittel fiir Schallplatten)
Vinpl2 (Fluid für die Entspannung von Schallplattenoberflächen)
Stylus (Reiniger für Tonabnehmer-Diamanten)
Digital (Reiniger für CD und DVD)
Hersteller: Audiotop
Vertrieb: Acapella, Koloniestrasse 203
47057 Duisburg
Tel 0203-36 11 11
Fax: 0203-3611 11l
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